Denk(t)mal mit...!
Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus im Essener Süden oberhalb des Baldeneysees.
Das kleine Haus wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert und wieder bewohnbar gemacht. Natürlich unter Berücksichtigung der hohen Auflagen des Denkmalamtes Essen. Sein ablesbares Fachwerk mit reichhaltigen Verzierungen wurde aufwendig gereinigt und aufgearbeitet. Strahlend weiß leuchten die Gefache förmlich in die Nachbarschaft. Bauzeit typisch wurde das Dach wieder mit roten Tonpfannen belegt, weiße Holzfenster und klassischen grünen Schlaglädenwieder ergänzt. Wie selbstverständlich möchte man zu diesem Ergebnis gratulieren!
Leider jedoch ist das Haus mit gerade mal 48 m2 Wohnfläche zu klein für die vierköpfige Familie, die das Haus des Vaters gern übernehmen möchte. Diesem Hilferuf nach einer Lösung und der spannenden Aufgabe wie man hier reagieren könnte haben wir uns selbstverständlich gestellt. Unsere Antwort: Ein freigestellter Erweiterungsbau, der in Größe und Struktur dem Denkmal gerecht wird und sich nicht in den Vordergrund drängt.
Das Denkmal im Fokus
Schnell war klar, das Denkmal sollte der eigentliche "Hingucker" bleiben. Also entwickelten wir einen Baukörper, welcher sich in seiner Formensprache an das Denkmal anlehnt und es durch seine Ausdruckssprache nicht überragt. Wie einen Bruder wirkt der neue Baukörper. Etwas neuer, etwas moderner, etwas der Zeit entsprechender.
Der polygonale Baukörper erhält seine Spannung aus den verschiedenen Raumbereichen. Eine Kombination aus offenem Satteldach- und Flachdachbereich zonieren den offenen Wohn- Koch- Essbereich. Unter Berücksichtigung der einzuhaltenden Traufhöhen wird der Neubau etwas im Gelände versenkt. Die beiden großen Fensteröffnungen an den Giebelseiten lassen den Blick ins Freie wie Monitore erscheinen und lassen so sogar den Blick aus dem Denkmal durch den Neubau in den Garten zu.